Dienstag, 25. Juni 2013

Die Zeit vergeht...

Jetzt wird die Zeit immer weniger und immer knapper - die Zeit der Bachelorarbeit, als auch die Zeit als Praktikantin auf dem Theaterkahn. Das eine macht mir ein bisschen Angst, das andere traurig.

Auf dem Theaterkahn ist nun meine letzte Woche angebrochen. Ich hab noch so einiges gemacht und geschafft. Gestern zum Beispiel habe ich Künstlerportraits aus unserem Kahn-eigenen Archiv gesucht und dabei auch gleich noch ein paar alte Theaterkahnfotos gefunden. Total spannend, wie der Kahn vor dem Umbau aussah! Halt ein ganz normales Frachtschiff, wie jeden Tag hier eins vorbeifährt. Und dann natrülich Daten und Unterlagen sortieren, damit man auch nach meinem Praktikum mit den Sachen etwas anfangen kann und sich nicht erstmal durch mein Chaos suchen muss. Aber das macht wahnsinnig wehmütig! Und der Himmel weint mit mir - seit heute Nacht regnet es wieder ununterbrochen und der Pegel ist schon wieder um einen Meter gestiegen. Also... nicht dass ich diese Loyalität des Wettergottes besonders gut heißen möchte! Die Schäden von Anfang Juni sind noch nichtmal vollends behoben, da bahnt sich schon das nächste Hochwasser an! Bis 4,30m soll es hochgehen!

Was lustiges habe ich aber in meinen letzten Zügen auf dem Kahn auch noch erlebt. Gestern Nachmittag fuhr ca. dutzend Motoräder am Terrassenufer entlang und die Biker und Bikerinnen waren als Weihnachtsmänner und Engel verkleidet :D

Heute Vormittag war ich auf einem Kongress für mittelständische Unternehmen - es ging um e-Marketing und Business-Clouds. Ui, da hab ich mich kleine Praktikantin aber wichtig gefühlt - mit meiner Kongressmappe und dem Namesschildchen. "Und was machen Sie beim Theaterkahn?" "Ich bin zuständig für Marketing und Öffentlichkeitsarbeit." Wie den Leuten die Augen aus dem Kopf gefallen sind :D Schön! Ich hab auch einiges Interessantes erfahren, aber das Plenum, an dem ich teilgenommen habe, war enttäuschend. Statt vom e-Marketing hat der Referent davon erzählt, wie er seiner Frau eine Homepage zum Verkauf ihrer Tonhühner angelegt hat. Okeeeee! Immerhin geht es um Kunst... Gartenkunst....

Ja... und auch die Bachelorarbeit neigt sich dem Ende zu... Naja, eher die Zeit, um sie zu bearbeiten. Die Hälfte ist geschafft und derzeit analysiere ich fleißig die Zielgruppe. Meine Tür hängt auch schon voller Ideen für Kapitel 6. Es muss nur noch alles eingetippt werden. Aber das ist auch noch ein Batzen Arbeit.  Aber ich werde das schon schaffen. Und für jeden erfolgreichen Tag, gönne ich mir zwei Folgen von "Bones - Die Knochenjägerin". Und irgendwie ist jeder Tag erfolgreich ;)
Nachdem ich am Samstag beim CampusOpenAir mich muskelkaterreif getanzt habe, war es am Sonntag ein Erfolg, dass ich mich halbwegs bewegen konnte und dies auch getan habe. Langsamer als sonst, aber ich war sogar draußen! Ich war jagen! Ich habe chinesische Nudeln mit gebratener Ente erlegt! Gut, nicht?! Auch ein Erfolg! Und Montag habe ich soviel geschafft im Kahn - auch ein Erfolg! Und heute war ich beim Kongress und habe auf dem Kahn meine Daten sortiert - auch ein Erfolg! (Also gibt es heute noch zwei Folgen ;)) Aber bitte denkt jetzt nicht, dass ich mich vor der Bachelorarbeit drücke. Das tue ich nicht! Nur ein bisschen! Aber ich mach trotzdem jeden Tag was für meinen Abschluss!
Ok... ich höre jetzt lieber auf. Sonst klingt das alles wie ausreden! Ich werde mich stattdessen jetzt mit Facebookmarketing befassen!

Dienstag, 18. Juni 2013

Tschüss Wasser, hallo Hitze!

Das ist doch mal was! 30°C im Schatten! Da möchte man sich doch am liebsten ins Freibad legen und nichts tun. Höchstens alle 30 Minuten mal im kühlen Nass abtauchen (oder am besten gleich ganz drin bleiben), aber sonst...
Aber nix da! Bachelorarbeit ist angesagt und das (Gott sei Dank) nicht nur für mich. Mein Schatz und meine Freunde leiden mit mir, meine liebe Linda hat in Sevilla sogar noch 10°C mehr und schreibt trotzdem tapfer weiter! Also werde auch ich nicht jammern und mich stattdessen mit Hilfe der Ventilatoren abkühlen, die mir die heiße Luft um die Nase blasen. Ich hab es ja bald geschafft, dann werde ich baden, Eis essen, Urlaub an der Nordsee machen... ach jaaa... Aber bis dahin regnet es bestimmt schon wieder :(
Kommen wir also lieber zum Kahn, denn der schwimmt wieder seelenruhig auf der Elbe, als wäre nie etwas gewesen. Letzte Woche hatte ich ja schon geschrieben, dass wir wieder auf den Kahn können und das Wasser ging dann bis Samstag so weit zurück, dass meine Eltern schon wieder einen Wasserstand, der bis zur Kaimauer reichte, erleben konnten. Bei diesem raschen Abfließen musste natürlich genauso schnell wieder aufgeräumt werden. Da packen dann auch alle mit an und schlüpfen in die Gummistiefel! Mit einem großen Feuerwehrschlauch wurde der Schlamm vom Pflaster gespritzt und mit Schrubbern wieder zurück in die Elbe geschoben.



Der Schaukasten musste vom Schlamm und Dreck bereinigt werden und in den Stegen hatten sich jede Menge Wiese, Äste und Müll verfangen. Doch Hände waschen oder frisch machen, fiel leider aus. Unsere Wasserleitung hatte das Hochwasser scheinbar nicht überlebt - was kaputt war, konnten wir am Donnerstag jedoch noch nicht feststellen - das Wasser stand noch zu hoch.
Freitag ging es dann munter weiter. Das Wasser war wieder ein Stück zurück gegangen - also wieder Spritzen und Schieben. Außerdem wurden die Teppiche auf den Stegen vom Dreck befreit und das Terrassenufer bekam eine hübsche neue Deko - einen feuerroten Feuerwehrschlauch, welcher über das gesamte Terrassenufer, vorbei an den Dampfschiffen bis zum Theaterkahn verlegt wurde, um uns mit Wasser zu versorgen. Auf dem Steg zum Büro ging er quer drüber - Bewegungskünstler hätten eine Runde Limbo versuchen können.
Das Wasser war Freitagnachmittag dann sogar schon soweit zurück gegangen, dass der Hilfsteg abgeholt werden konnte. Meine Aufgabe war es an dem Tag den Theatersaal und das Foyer zu saugen. Ist nicht anstrengend denkt man, oder? Ein bisschen Staub saugen... Ha... Denkste! Völlig fertig saß ich abends auf meiner Couch, hab meine Vorabendsendungen geschaut und bin dabei schon fast eingeschlafen und das trotz der schönen Erdbeerkuchen-Stärkung auf dem Kahn. Die Stimmung war gut unter der Besatzung, obwohl die Folgen eigentlich zum Heulen sind. 12 Vorstellungen sind ausgefallen, die Wasserleitung ist kaputt gewesen (jaaa, am Montag wurde sie repariert und das Terrassenufer hat seine Deko wieder verloren) und der Verlust geht in die zig Tausende. Aber es ist ja nicht die erste Flut, die der Theaterkahn ohne größere Schäden am Schiff gemeistert hat, deswegen sehen wir jetzt nach vorne und hoffen, dass nun umso mehr Leute Abkühlung in unserem Schiffsrumpf suchen - denn dort ist es nicht ganz so heiß, wie draußen!
Ich werde mich nun vor die Ventilatoren stellen oder runter in den Saal gehen!

Donnerstag, 13. Juni 2013

Wasser, Wein und Datenvolumen

Es geht wieder aufwärts. Naja, eigentlich geht der Pegel wieder abwärts, aber damit geht es ja für den Theaterkahn wieder aufwärts. Egal. Jedenfalls ist das Wasser jetzt wieder soweit zurück gegangen, dass wir wieder auf den Theaterkahn können. Das Wasser reicht zwar noch bis knapp an den Hilfssteg, aber man kommt trockenen Fußes auf das Schiff :) Ab Samstag wird auch wieder gespielt, was meine lieben Eltern und ich natürlich gleich nutzen werden. Es kommt "Du kannst nicht mein Ernst sein!" Ich habe es schon gesehen und dachte mir damals so: "Das könnten auch Mama und Papa sein, die da auf der Bühne stehen und diskutieren..." ;) Ich freu mich jetzt richtig darauf, wieder im Saal zu sitzen, ich hab es die letzten zwei Wochen echt vermisst und es kommt mir vor als wäre ich Jaaaahreee nicht auf dem Kahn gewesen!
Als ich mich am Montag mit Herrn Rothe getroffen hatte, um noch ein paar Fragen bezüglich meiner Bachelorarbeit zu klären, hatten wir auch noch die Hoffnung, dass wir heute schon wieder spielen können, aber das Wasser ist dann Dienstag, Mittwoch wesentlich langsamer zurück gegangen als erwartet. Leider. Aber nun ist ja alles wieder halbwegs gut!
Montag hatte ich also meinen Theaterkahntag eingelegt - die Besucherumfrage hat ihre Formvollendung gefunden, meine Mails eine Antwort und ich am Nachmittag auch viele Antworten bezüglich des Kahns. Aber damit war der Tag noch nicht zu  Ende. Herr Rothe traf sich danach noch mit Fiete Junge und Herrn Kirst (das ist der Regiesseur, der mir meine Karriere als Souffleuse eröffnet hat ;)) auf ein gepflegtes Glas Wein an der Frauenkirche und ich durfte spontan mitkommen. Anekdoten, Planungsgespräche für den Theatergeburtstag und natürlich das Flair der Frauenkirche erzeugten einen wirklich schönen Abend und ich bin sehr froh, dass ich daran teilhaben durfte.

Dienstag holte mich leider die Bachelorarbeit schnell wieder ein und die Strategieformulierung verlangte nach mir. Aber immerhin - mein Datenvolumen hat sich von 20KB auf 40KB (wohoooo!) verdoppelt und 15 Seiten sind geschrieben. Damit sind 30% geschafft! Ich hätte vorher übrigens nie gedacht, dass Bachelorarbeit schreiben so schafft. Ich falle abends immer auf meine Schlafcouch und schlafe SOFORT ein - keinen Roman mehr, keine Musik, nichts ist nötig.
Heute habe ich mir zudem noch eine kleine Fahrradrunde gegönnt, um das schöne Wetter zu genießen. Ich sehe es schon kommen: Mein Freund und ich wollen aufbrechen zu unserer Fahrradtour an die Nordsee mit anschließendem Wiedersehen mit unseren Studienfreunden und was passiert? Es ist drei Wochen lang Mistwetter! Bitte drückt mir die Daumen, dass dieses Horrorszenario (also das mit dem schlechten Wetter) nicht eintritt und wir den verdienten Urlaub genießen können.
Aber bis dahin ist noch viel zu tun - zum Beispiel Ziele formulieren oder Marketinginstrumente abstimmen... ich mach dann mal damit weiter!
Bis demnächst :)

Donnerstag, 6. Juni 2013

HOCHWASSER! (... und ein Eignungstest)

Als ich mich letzte Woche über das Wetter beschwert habe, ahnte ich noch nicht, welches Ausmaß das ganze annehmen würde. Ich hab mich über die 4,27m beschwert und darüber, dass meine Gummistiefel nicht griffbereit sind. Ich wusste, dass der Kahn bis 5,65 bestiegen werden kann, aber das diese magische Grenze schon Sonntag vor Vorstellungbeginn überschritten sein würde, hatte ich nicht erwartet. Oder schlichtweg verdrängt! Und dann war ich noch nicht einmal in Dresden! Nein, ich bin mit meinem Freund erst nach Bamberg und dann nach Stuttgart gefahren und konnte NICHTS tun! Es hat mich wahnsinnig gemacht! Normalerweise bin ich es, die sich darüber aufregt, dass mein Freund ständig Mails auf seinem Telefon abruft, aber seit Samstag habe ich im halbe Stunden Takt den Pegel abgerufen und den Anstieg, der jede viertel Stunde zu verzeichnen war, sorgenvoll beobachtet. Sonntagabend saßen wir in der WG meines Freundes und haben den ganzen Abend Sondersendungen über das Hochwasser geschaut (sehr zum Leidwesen seiner Mitbewohners!). Aber ich MUSSTE einfach wissen, was in Dresden passiert. Und auch zu Hause. Denn auch an der Neiße war eine Hochwasserwarnung herausgegeben.

Montag und Dienstag das gleiche Spiel. Während ich die Konkurenzanalyse für meine Bachelorarbeit gemacht habe, lief der MDR-Hochwasser-Liveticker und pegelonline.de wurde regelmäßig aktualisiert. Abends wieder Sondersendungen bis zum Einschlafen. Aber es war ja nicht nur Dresden, was mich beschäftigt hat! Ich habe Freunde bzw. Familie in Regensburg, Halle, Leipzig, Bayreuth und in der Nähe von Passau. Mails wurden untereinander geschrieben, wie es bei dem jeweils anderen aussieht. Da rückte der Eigungstest, der Mittwoch in Frankfurt anstand, ziemlich in den Hintergrund. Der Eignungstest war für "Theater- und Orchestermanagement" und es waren nur 14(!) Leute eingeladen. Und das erste, was ich gefragt wurde, nachdem ich gesagt hatte, wo ich herkomme: "Wie ist die Lage? Was passiert dann mit dem Schiff?" Leider konnte ich nur vage antworten - ich war ja noch nicht vor Ort!!! Der Eigungstest verlief wirklich gut, obwohl ich in den Pausen die Pegelstände kontrolliert hatte. Ich war übrigens die Einzige aus Ostdeutschland, was dazu führte, dass ich gefragt wurde, ob ich denn in Frankfurt leben wollen würde... es sei ja wirklich eine große Stadt und ich komme ja aus Zittau... Aha... ich bin also ein Provinzkind, bei dem man denken muss, dass sie sich in einer Stadt wie Frankfurt nicht zurecht findet?! Dankeschön! Das höre ich öfter! Bitte den Lebenslauf nochmal lesen - ich hab schon in Berlin gewohnt! Ich weiß also, was Großstadt bedeutet, obwohl ich aus der "Provinz" komme! Aber gut! Der ICE hat mich dann wieder gut nach Dresden gebracht und unterwegs konnte man sich schon ein gutes Bild machen - rechts und links von den Gleisen waren keine Felder mehr, sondern Seen und Bächlein waren wahre Flüsse! In Dresden angekommen, wusste ich, dass es nachts halb eins nichts mehr bringt zur Elbe zu fahren und zu schauen, wie es aussieht. Aber das war heute morgen nach dem Aufstehen meine erste Amtshandlung.

Die Brühlschen Terrassen waren VOLL mit Touristen - tja von einer Dampferfahrt kann man zur Zeit nur Träumen. Aber die Bilder waren für mich echt heftig. (Klar, ich habe die Flut 2002 mitbekommen, aber da war ich 11!)
Da fahre ich normalerweise mit dem Fahrrad lang...



Ich denke, die Bilder sprechen für sich. Ich hoffe jetzt, dass die Pegel rasch sinken, damit die Aufräumarbeiten beginnen können!
Bemerkenswert finde ich übrigens die zahlreichen Helfer - gerade über Facebook wird soviel getan und Hilfe arrangiert. Respekt an alle, die mit anpacken! So... ich muss jetzt nach dem Pegel schauen.
Beste Grüße und ich denke an alle, die Betroffen sind!

Samstag, 1. Juni 2013

Zu viele Themen für den Titel :)

Ja... ich weiß, ich bin wieder zu spät, aber dafür schreibe ich diese Woche nicht nur über meinen Fortschritt bei meiner Bachelorarbeit - nein diese Woche war mein Kalender wirklich voll! Und ich nehme viele Eindrücke mit in das Wochenende.
Über das Wetter beschwer ich mich jetzt mal nicht - nur soviel: es k*** mich an! Ich hasse Regen, ich hasse Kälte und ich hasse den grauen Himmel. Mal ganz abgesehen, dass ich stündlich sorgenvoll bei Pegelonline reinschaue - für die Elbe und für die Neiße sind Hochwasserwarnungen herausgegeben. Die Elbe ist innerhalb der letzten Stunde um 3cm gesteigen und ist jetzt (12:50Uhr) bei 4,27m! In der Einfahrt unseres Hauses steht das Wasser auch schon knöchelhoch - und meine Gummistiefel sind im Möbellager in irgendeiner Umzugskiste... Da liegen sie gut! Aber soviel zum Wetter...

Montag ist ja immer mein Theaterkahntag. Pressemeldungen und die Auswertungen standen auf dem Plan. Die Zeit verging wie im Flug und 17:00 Uhr musste ich mich sputen. Ich musste ja noch was in der Neustadt abholen. Also fix losgemacht - bis 18:00Uhr wollte ich zurück auf dem Kahn sein, damit ich meine Überraschung noch präsentieren kann. Hab ich auch geschafft :) Was die Überraschung war? Nun ja, ich kann jetzt fast immer und fast überall ein bisschen Werbung für den Theaterkahn machen. Wie? Ich hab ein schickes weißes T-Shirt auf dem, auf dem Rücken, im Theaterkahn-dunkelrot unser Logo prangt! Herr Rothe fand es Spitze! Ich würde es ja gerne hier posten, aber zur Zeit ist es in der Wäsche. Nächste Woche!

Dienstag bin ich dann gleich samt T-Shirt in die Neue Mensa gegangen mit dem Ziel heraus zu finden, wie bekannt der Theaterkahn eigentlich ist. Leider sind die Dresdner Studenten etwas mufflig und nur 21 gaben mir in 2h eine Antwort auf meine Frage "Kennst du den Theaterkahn?" - sehr schade. Meistens gingen sie einfach weiter, oder sagten mir "Ich hab Hunger!" Mein Mitbewohner (auch Dresdner Student) meinte dann zu mir: "Ach, Sabrina. Du darfst nicht die Maschinenbauer fragen!" Auf meinen Frustrationshöhepunkt hat mich an diesem Tag jemand gebracht, der mir mal wirklich wichtig war. Ich steh also so in der Mensa und schau mich um, wen ich als nächstes ansprechen könnte. Jemand kommt in meine Richtung und ich denke: "Mh... die kennste doch!" Ja, da kam meine Schulfreundin - wir waren 7 Jahre in einer Klasse und während der letzten drei Schuljahre sind wir echt durch dick und dünn gegangen. Nach dem Abi wurde der Kontakt dann weniger, bis sie ihn ganz abbrach. Sie kommt also auf mich zu, samt Kind und Freund, sieht mich, schaut weg und geht an mir vorbei. Mein Lächeln und 'Hallo' wurde nicht erwidert, sondern einfach ignoriert. Fassungslos stehe ich in der Mensa und schaue ihr also hinter her. Ich meine, ich war wirklich fassungslos. Ich tausche die April-Mai-Flyer in den Werbeaufstellern gegen die Juni-Juli-Flyer, hole meine Soziologie-Bücher aus der Bibliothek und fahre im Regen nach Hause. In der WG halten mein Mitbewohner und ich uns gegenseitig vom Abschlussarbeiten schreiben (er: Diplom, ich: na das wisst ihr ja) ab und räumen Flur und Küche auf. Danach sind wir beide abgelenkt genug und setzen uns wieder an die Stromkreise und Zielstellungen.

Mittwochvormittag dann Highlight 1 in dieser Woche. Eine meiner besten Freundinnen kommt zum Brunch. Wir kennen uns seit dem Sandkasten und haben uns wieder viiiiiiel zu erzählen. Ihr Sportunfall, meine Bachelorarbeit, unsere Jungs und über so viele andere Sachen tauschen wir uns bei Schokocroissants und Kaffee ordentlich aus. Es tut gut mit ihr mal wieder so richtig zu schwatzen und danach bin ich so richtig motiviert: ich formuliere Ziele und werte auf dem Kahn die komplette Umfrage fertig aus. Und als ich dann gegen 22:30 Uhr wieder in der WG ankomme, warten schon meine Freundin aus Ludwigsburg und mein Schatz auf mich. Wir quatschen noch bis weit in die Nacht und am nächsten Morgen klingelt der Wecker viel zu früh. Wir fahren nach Görlitz. Mein Schatz hat einen Termin bei seinem Betreuer der Bachelorarbeit und wir tauschen uns mit Herrn Wichtigkeitsministerium (der Spitzname für einen sehr guten Freund von uns ;)) aus. Und am Abend wartet dann Highlight 2 auf uns. (Bitte jetzt nicht lachen, wir machen das JEDES Jahr - es ist Tradition!!!) Es ist Donnerstag, Heidi Klum hat die letzten 13 Wochen ihre "Meeeedchen" bis zum Germanys Next Topmodel - Finale getrimmt und nun ist es soweit. Wir schmeißen uns in Anzug und Abendkleid, schlüpfen in die High Heels und genießen den Abend bei Häppchen und Schokolade, während die "Skelette" über den Catwalk rennen. Es ist wie früher. Wir tratschen über alles mögliche, trinken unser Lieblingsgetränk und ... ach... es war einfach so schön, alle wieder um mich zu haben. Leider haben drei Mädels gefehlt, aber im nächsten Jahr sind sie bestimmt wieder dabei! Das motiviert! Das bringt einen auf andere Gedanken! Das macht glücklich!

Auch Freitag klingelt wieder viel zu früh (nach 6h Schlaf) der Wecker! Wir sind alle noch echt knülle, aber ich hab einen Termin bei meinem Betreuer. Geduscht, mit einem Croissant im Bauch und der Mappe unterm Arm stehe in Punkt 11:00Uhr auf seiner Matte. Gliederung ist super, die Unklarheiten sind geklärt, ein paar Fragen müssen generell noch beantwortet werden, die Formatierung wird besprochen und der Verteidigungstermin wird bindend festgelegt. Auch die Anmeldung wird eingereicht. Jetzt ist es wirklich fix! Jetzt gibt es kein Zurück mehr. Jetzt muss die Bachelorarbeit wirklich in 40 Tagen bei ihm auf dem Tisch liegen! Mit dieser Gewissheit im Bauch treffe ich mich auf einen Kaffee mit meiner Mama. Wir quatschen gut zwei Stunden und dann muss sie leider weiter - Oma wartet auch mit dem Kaffee auf sie. (Gibt es eigentlich ein Limit, wieviel Kaffee gesund ist?) Und ich... werde jetzt auch mal weiter machen. Die Ist-Analyse steht auf dem Plan. 40 Tage hab ich noch. Dann mal ran an den Speck... äh... an die Bücher! Bis nächste Woche ;)