Dienstag, 18. Juni 2013

Tschüss Wasser, hallo Hitze!

Das ist doch mal was! 30°C im Schatten! Da möchte man sich doch am liebsten ins Freibad legen und nichts tun. Höchstens alle 30 Minuten mal im kühlen Nass abtauchen (oder am besten gleich ganz drin bleiben), aber sonst...
Aber nix da! Bachelorarbeit ist angesagt und das (Gott sei Dank) nicht nur für mich. Mein Schatz und meine Freunde leiden mit mir, meine liebe Linda hat in Sevilla sogar noch 10°C mehr und schreibt trotzdem tapfer weiter! Also werde auch ich nicht jammern und mich stattdessen mit Hilfe der Ventilatoren abkühlen, die mir die heiße Luft um die Nase blasen. Ich hab es ja bald geschafft, dann werde ich baden, Eis essen, Urlaub an der Nordsee machen... ach jaaa... Aber bis dahin regnet es bestimmt schon wieder :(
Kommen wir also lieber zum Kahn, denn der schwimmt wieder seelenruhig auf der Elbe, als wäre nie etwas gewesen. Letzte Woche hatte ich ja schon geschrieben, dass wir wieder auf den Kahn können und das Wasser ging dann bis Samstag so weit zurück, dass meine Eltern schon wieder einen Wasserstand, der bis zur Kaimauer reichte, erleben konnten. Bei diesem raschen Abfließen musste natürlich genauso schnell wieder aufgeräumt werden. Da packen dann auch alle mit an und schlüpfen in die Gummistiefel! Mit einem großen Feuerwehrschlauch wurde der Schlamm vom Pflaster gespritzt und mit Schrubbern wieder zurück in die Elbe geschoben.



Der Schaukasten musste vom Schlamm und Dreck bereinigt werden und in den Stegen hatten sich jede Menge Wiese, Äste und Müll verfangen. Doch Hände waschen oder frisch machen, fiel leider aus. Unsere Wasserleitung hatte das Hochwasser scheinbar nicht überlebt - was kaputt war, konnten wir am Donnerstag jedoch noch nicht feststellen - das Wasser stand noch zu hoch.
Freitag ging es dann munter weiter. Das Wasser war wieder ein Stück zurück gegangen - also wieder Spritzen und Schieben. Außerdem wurden die Teppiche auf den Stegen vom Dreck befreit und das Terrassenufer bekam eine hübsche neue Deko - einen feuerroten Feuerwehrschlauch, welcher über das gesamte Terrassenufer, vorbei an den Dampfschiffen bis zum Theaterkahn verlegt wurde, um uns mit Wasser zu versorgen. Auf dem Steg zum Büro ging er quer drüber - Bewegungskünstler hätten eine Runde Limbo versuchen können.
Das Wasser war Freitagnachmittag dann sogar schon soweit zurück gegangen, dass der Hilfsteg abgeholt werden konnte. Meine Aufgabe war es an dem Tag den Theatersaal und das Foyer zu saugen. Ist nicht anstrengend denkt man, oder? Ein bisschen Staub saugen... Ha... Denkste! Völlig fertig saß ich abends auf meiner Couch, hab meine Vorabendsendungen geschaut und bin dabei schon fast eingeschlafen und das trotz der schönen Erdbeerkuchen-Stärkung auf dem Kahn. Die Stimmung war gut unter der Besatzung, obwohl die Folgen eigentlich zum Heulen sind. 12 Vorstellungen sind ausgefallen, die Wasserleitung ist kaputt gewesen (jaaa, am Montag wurde sie repariert und das Terrassenufer hat seine Deko wieder verloren) und der Verlust geht in die zig Tausende. Aber es ist ja nicht die erste Flut, die der Theaterkahn ohne größere Schäden am Schiff gemeistert hat, deswegen sehen wir jetzt nach vorne und hoffen, dass nun umso mehr Leute Abkühlung in unserem Schiffsrumpf suchen - denn dort ist es nicht ganz so heiß, wie draußen!
Ich werde mich nun vor die Ventilatoren stellen oder runter in den Saal gehen!

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