Mittwoch, 6. März 2013

Die Souffleuse ist krank...

...dann macht das halt die Praktikantin. WAS?
Ok... von vorn. Montag begann wirklich meine 5. Woche. Nachdem ich Sonntagabend in "Gut gegen Nordwind" wieder schmachtend in der letzten Reihe saß, stand diese Woche einiges auf dem Plan: der Maispielplan musste ins Netz, die Veranstaltungen "Glück Glanz Gloria" und "Die Wahrheit" wollten noch beworben werden und die Vorbereitungen der Zuschauerumfrage mussten ihren Abschluss finden. Der Montag ging dabei noch wirklich ruhig und planmäßig ins Land. Der Termin mit Fiete, Posts bei Facebook für Glück Glanz Gloria und noch ein nettes Mail-Gespräch mit Herrn H. von der SZ. Alles gut.
Dienstag kam ich 11.00 Uhr wie gewohnt an Bord, bezog meinen Arbeitsplatz gegenüber von Johannes und begann meine To-Do-Liste weiter abzuarbeiten. Für 12.00 Uhr war eine Probe angesetzt für unser Stück "Halpern und Johnson" - Herr Teuscher, Herr Kirst und Herr Junge trudelten nacheinander ein, unterhielten sich über dies und das. Plötzlich sagte jemand: "Frau Z. ist krank! Wir haben heute Abend keine Souffleuse!" "Was? Nein, das geht nicht!" "Na dann... macht das halt die Praktikantin!" Das Wort des Regisseurs war gesprochen und somit stand es fest. Ich würde an diesem Abend hinterm Vorhang sitzen und den beiden Darstellern aus eventuellen Texthängern helfen. Uffff! Also ging ich direkt mit zur Probe, übte laut Flüstern und zu sitzen, wie eine Souffleuse das eben macht (ein bisschen eingezwängt, Beine nicht austrecken - man darf mich ja nicht sehen!) In der Pause sah der Regisseur mich kritsch an. "Sportschuhe" (meine heißgeliebten Adidas-Sneakers), Jeans und meine graue Sweatshirtjacke mit Bärchenohren passten nicht so ganz. "Fahren Sie heut nochmal heim?" "Ja, ich wollte was Schwarzes anziehen?!" "Gut, dann wechseln Sie auch die Schuhe. Die Turnschuhe können Sie nicht anbehalten!"
So fuhr ich also nach der Probe und nach dem köstlichen Brötchenmittag von Herrn Rothe zurück in meine WG, warf mich in schwarze Strumpfhosen, mein schwarzes Longshirt und den schwarzen Cardigan - aber welche Schuhe? Die dunkelgrauen Sommerschühchen. Was blieb mir anderes übrig? Die schwarz-pinken "Turnschuhe" waren ja abgelehnt.
Zurück an Deck fand meine Wahl auch durchaus Zustimmung und in einer letzten Probe gingen die Schauspieler und ich nocheinmal die "problematischen" Stellen durch. Vor der Vorstellung hatte ich das Gefühl, ich muss den Text selber vorsprechen. Mir zitterten die Knie, meine Gedanken wirbelten im Kopf umher und angespannt las ich den Text nochmal und nochmal. Dann auf die Bühne.
Alles klappte. Wenn es hakte, halfen die Männer sich gegenseitig. Mein Einsatz war nicht gefragt. Trotzdem war danach die Erleichterung groß - bei jedem von uns.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen